2023
Nachbericht:
Künstlerinnen
und Künstler
und ihr Exil
Benefiz f.
d. Entwicklungshilfeklub
für das Projekt 388
Das KunstPlatzl-Team veranstaltete vom 5. November bis 3. Dezember
2023 im GB*Stadtteilbüro, 1020 Wien, eine Benefizveranstaltung
zugunsten des Entwicklungshilfeklubs für das Friedensprojekt
388.
Der
Wiener Kultur- und Kunstverein KunstPlatzl wurde 2002 in der Leopoldstadt
gegründet. Wichtige Aufgabenbereiche sind die Kooperation
mit soziokulturellen Vereinen bzw. kulturellen Gruppen und die
Gedenkarbeit - über ÖsterreicherInnen, die für
unsere Befreiung vom NS-Regime gekämpft haben. Die nächsten
3 Jahre erfolgt die Archivierung von Bildern von hunderten WiderstandskämpferInnen
aus dem Free Austrian Movement-Kreis, wie Otto Tausig, der jahrelang
den Entwicklungshilfeklub unterstützt hatte.
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Finissage
Verein KunstPlatzl, Sonja Frank (links) mit MitarbeiterInnen des
Ersten Wiener LeseTheaters, Foto vom 3.12.2023 von Franz Simon
Das
Team gedachte früherer künstlerisch engagierter WiderstandskämpferInnen
mit Schwerpunkt auf dem Lebenskünstler Franz Pixner (Bildhauer,
Widerstandskämpfer, Free Austrian Movement-Mitbegründer).
Der Reinerlös von 550,- Euro (Verkauf von Kunstwerken, Katalogen,
Spenden) soll Jugendlichen im Globalen Süden helfen ein friedliches
Leben zu führen.
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Nachbericht:
VÄTER
TÖCHTER
Franz
J. Pixner - Helene Kluger-Langer
Ernst Seymann - Sonja Frank
1.
- 31. März 2023 im GB*Stadtteilbüro,
1020 Wien
Der Verein KunstPlatzl zeigte eine Benefiz-Ausstellung
Bildtafeln und zur Vernissage und Finissage Lichtbildvorträge.
Sonja
Frank und Tochter von Hanna geb. Kuh und Franz Pixner, nämlich
Helene Kluger-Langer (pensionierte Ergotherapeutin und Malerin)
kamen Ende 2022 auf die Idee Kunstwerke von uns und unseren Vätern
zu präsentieren und mit der Ausstellung jungen Flüchtlingen
im Haus von Ute Bock zu helfen.
Es
wurden z.T. originale Werke von Franz Pixner (Bildhauer,
Spanienkämpfer, Free Austrian Movement-Mitbegründer)
und seiner Tochter Helene Kluger-Langer, sowie Werke von Ernst
Seymann und von Sonja Frank gezeigt.
Franz
Pixner hatte ein sehr bewegtes Leben. Anna Mahler (Bildhauerin,
Free Austrian Movement-Mitbegründerin), Tochter von Gustav
Mahler und Alma Mahler-Werfel, war Pixners fünfte und letzte
Schwiegermutter. Pixner und Alma Zsolnay (Mahler) waren in den
70-80er Jahren verheiratet.
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Fotos
Ausstellung Väter - Töchter
Zur
Finissage lagen am Benefizstand zugunsten
des
Vereins von Ute Bock einige Kunstwerke und Bücher über
WiderstandskämpferInnen auf.
Danke
fürs Kommen zur Ausstellung Väter Töchter,
Mitmachen und Unterstützen.
Wir konnten den Reinerlös von 480,- Euro dem Verein von Ute
Bock überweisen.
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2016
Nachbericht
und Pressefotos:
Austrian
Centre Gedenktafel - Enthüllung
vom 13. Oktober in der 124 Westbourne Terrace in London
Ein
lange ersehnter Wunsch ging in Erfüllung:
Die Exiljugendbewegung Young Austria in Großbritannien entstand
ein Jahr nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs
und hatte 1943 schon 1.300 junge Mitglieder, die im Kampf gegen
Hitler standen. Young Austrians wirkten kulturell für ein zu
befreiendes Österreich und dienten in der britischen Armee
an der Seite der Alliierten gegen die Wehrmacht.
Das Austrian Centre und Young Austria hatten ihre erste Heimstätte
in 124 Westbourne Terrace in Paddington. Nach siebenjähriger
Tätigkeit wurde diese Organisation in Großbritannien
im Januar 1947 geschlossen. Dennoch blieb der Zusammenhalt vieler
Mitglieder länderübergreifend bestehen. Das Austrian Centre
in Paddington in London war das wichtigste soziale, kulturelle und
politische Zentrum für österreichische NS-Flüchtlinge.
Als Enkelin der zwei verstorbenen Young Austrians Fanni und Ludwig
Grossmann lernte ich diese Bewegung bei den jährlichen Treffen,
die meine Großmutter mit Erich Herzl organisierte, kennen.
Auch meine Großtanten und mein Großonkel Czibi Grossmann
waren in Young Austria aktiv. Czibi diente einst wie Erich Herzl
und andere Young Austria und Free Austrian Movement Mitglieder in
den Britischen Streitkräften gegen Hitler.
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Erich Herzl und Konstantin Kaiser von der Theodor Kramer Gesellschaft
gaben einen entscheidenden Anstoß zur Young Austria Foto Dokumentation,
die ich ab 2010 mit dem Verein KunstPlatzl leitete. 2012 fand die
erste Buchpräsentation und Ausstellung in der VHS-Hietzing
in Wien statt. Drei Young Austria Bücher mit hunderten Bildern
produzierte ich aus Leidenschaft und konnte viele Mitarbeiter für
dieses Projekt gewinnen. So konnten Menschen geehrt werden, die
für unsere Freiheit wirkten. Ich organisierte begleitende Ausstellungen,
Diskussionsabende, Lesungen im In- und Ausland.
Die
deutsch- und englischsprachigen Bücher "YOUNG AUSTRIA,
ÖSTERREICHERiNNEN IM BRITISCHEN EXIL 1938 - 1947. Für
ein freies, demokratisches und unabhängiges Österreich"
bieten einen Einblick in das Leben der Mitglieder u.a. verschiedene
Fluchtwege und Kindertransporte nach Großbritannien und Wiedersehenstreffen
in Wien und London mit "Heimgekehrten" und im "Exilgebliebenen".
Diese Bücher (eine Fundgrube an interessanten Geschichten und
Erzählungen) sind weiterhin im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft
( office@theodorkramer.at ) erhältlich.
2014 initiierte ich die Gedenktafel für das Austrian Centre,
wo einst Sigmund Freud Ehrenpräsident und Erich Fried als Young
Austrian und Bibliothekar tätig waren. Dazu sammelte ich viele
Unterstützungsunterschriften in Wien und Graz um eine Ausstellung
in London und eine Gedenktafel zu ermöglichen und schickte
diese Bittschrift an das Außenministerium. Schließlich
fand mit Hilfe des Research Centre for German and Austrian Exile
Studies und dem Austrian Cultural Forum voriges Jahr unsere KunstPlatzl
Young Austria Ausstellung anlässlich "70 Jahre nach der
Befreiung Österreichs" in der London School of Economics
statt.
Nun, fast 70 Jahre nach der Schließung des Austrian Centre
ist mit Hilfe der britischen Historikerinnen Dr. Marietta Bearman
und Prof. Charmian Brinson (Research Centre for German and Austrian
Exile Studies) sowie Mitarbeiterinnen des Österreichischen
Kulturinstitutes und des Außenminsteriums und dem österreichischen
Botschafter in London, Dr. Martin Eichtinger und dem Zukunftsfonds
der Republik Österreich die Gedenktafel verwirklicht worden.
Die
Enthüllung der Gedenktafel fand am Donnerstag, 13. Oktober
2016 um 16 Uhr mit unserem österreichischen Botschafter Dr.
Martin Eichtinger in der 124 Westbourne Terrace in London statt.
Die
Eröffnung des Austrian Centre wurde Mitte März 1939 mit
einem Konzertprogramm gefeiert; bestehend aus Kammermusik für
Streich-Quartett und einer Auswahl deutschsprachiger Lieder. Das
Musikprogramm am 13. Oktober 2016 im Austrian Cultural Forum geleitet
vom Tenor Norbert Meyn (Royal College of Music) bot ein ähnliches
Programm wie vor über 70 Jahren mit Kompositionen von österreichischen
Exil-Musikern wie Hans Gal und Ferdinand Rauter, die eine aktive
Rolle im Leben des Austrian Centre spielten.
Das
Gedenkkonzert anlässlich der Austrian Centre Gedenktafel Feier
wurde dem im 105. Lebensjahr kürzlich verstorbenen Künstler
und Young Austria Freund Wolf Suschitzky gewidmet. Zu unserer großen
Freude nahmen drei Young Austrians sowie Joseph Horovitz und viele
Gäste an der Veranstaltung teil.
Sonja
Frank, Initiatorin der Gedenktafel
und Herausgeberin der Young Austria Dokumentationen
Wien, 21. Oktober 2016
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